Nintendo bestreitet Rückzug von Amazon trotz Vertriebsstreit

Als die Vorbestellungen für die Nintendo Switch 2 früher dieses Jahr starteten, war die Konsole bei verschiedenen US-Händlern erhältlich – mit einer bemerkenswerten Ausnahme: Amazon.com.

Viele haben darauf hingewiesen, dass Switch-2-Konsolen und -Spiele bei Amazon in den Vereinigten Staaten fehlen, doch es wurde keine klare Erklärung geliefert. Nun hat Nintendo einen Bericht von Bloomberg widerlegt, der auf eine anhaltende Unstimmigkeit zwischen dem Mario-Schöpfer und Jeff Bezos' Unternehmen bezüglich Drittanbieter-Händler hindeutete.

Wie IGN bereits Anfang dieses Monats feststellte, fehlten neue Nintendo-Eigenprodukte im vergangenen Jahr weitgehend auf Amazon.com, mit Ausnahme einer unerwarteten Listung von The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom. Dies änderte sich, als Amazon am 17. Juni begann, Vorbestellungen für das kommende Switch-2-Exklusivspiel Donkey Kong Bananza anzubieten.

Trotzdem sind die Switch-2-Konsole selbst und andere erwartete Nintendo-Veröffentlichungen wie Metroid Prime 4: Beyond weiterhin nicht zum Kauf oder zur Vorbestellung verfügbar. Zur Verwirrung hinzu beobachtete IGN kürzlich, dass die frühere Switch-2-Produktseite von Amazon komplett entfernt wurde und durch eine 404-Fehlerseite ersetzt wurde, die manchmal einen Hund namens Bowser anzeigt.

Bloombergs Bericht deutete an, dass die Knappheit von Nintendo-Produkten bei Amazon eine bewusste Strategie des Switch-2-Herstellers sei, um zu verhindern, dass Dritthändler Konsolen in Südostasien in großen Mengen kaufen und zu niedrigeren Preisen als die offiziellen Nintendo-Preise in die USA verschiffen.

Angesichts der Möglichkeit, dass Nintendo seinen Bestand abziehen könnte, bot Amazon Berichten zufolge an, Spiele, die direkt von Nintendo verkauft werden, klar zu kennzeichnen, um das Käufervertrauen zu stärken, aber der Vorschlag wurde nicht angenommen.

Nintendo hat Bloombergs Behauptungen jedoch entschieden dementiert. „Eine solche Tatsache gibt es nicht“, teilte ein Nintendo-Sprecher Tom's Hardware mit und fügte hinzu: „Wir geben keine Einzelheiten zu Verhandlungen oder Verträgen mit Händlern preis.“

Amazon hat Bloombergs Darstellung ebenfalls zurückgewiesen und bezeichnete die Schilderung der Beziehung zwischen den beiden Unternehmen als „ungenau“.

„Wir sind erfreut, Nintendo-Produkte direkt an unsere Kunden zu verkaufen, als Teil unseres Engagements, ein herausragendes Einkaufserlebnis mit der größten Auswahl zu bieten“, sagte ein Amazon-Sprecher – obwohl nicht geklärt wurde, warum die aktuelle Auswahl an Nintendo-Artikeln diesem Ziel nicht gerecht wird.

IGN hat Nintendo um einen Kommentar gebeten und nachgefragt, warum nicht mehr seiner Produkte über Amazon.com erhältlich sind.